Geschichte
Öllingen liegt weithin sichtbar am nördlichen Rand einer nach Süden zur Donauniederung sich öffnenden Bucht. Der Ort schmiegt sich an den Hang und wird bekrönt von der Kirche. Ihr freundlicher, barocker Turmabschluss aus Achteck und Zwiebelturm überragt die Albhöhen zwischen Langenau und dem Lonetal. Die Lage und die hohe, fast abweisend schroffe Friehofsummauerung lassen noch etwas von der mittelalterlichen Wehrhaftigkeit spüren, von der auch noch die Zungenmauern am Tor und die dicken Wände des Turmes zeugen.
Ort und Kirche wurden erstmals 1143 urkundlich erwähnt. Die Kirchenweihe darf zwischen 993 und 1143 angenommen werden. Kirchenpatron ist der Hl. Ulrich. Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr die Kirche mehrere bauliche Erweiterungen und Umgestaltungen. Die heutige Größe der Kirche erhielt sie Anfang des 18. Jahrhunderts.
Seit 1975 zeigt sich das Kircheninnere, so wie wir es heute vorfinden.
Der großzügige Altarraum wird von drei Rundbogenfenstern umrahmt, die in buntem Glas die Trinität Gottes ausmalen.
Die Kanzel mit ihrem Schalldeckel stammt ebenso wie der Taufstein aus der Barockzeit.
Neben den Apostelkreuzen an der Südwand des Chores haben uns „die Alten“ über dem Eingang zur Sakristei dieses Gedicht hinterlassen.
„Kein Lehrer ist Dir Jesu gleich
An Weisheit und an Liebe reich.
Kamst Du herab, von Gott gesandt
Und machtest uns den Weg bekannt
Zur Seligkeit, die du erwarbst,
als Du für unsre Sünden starbst.
Du bist es, Herr, von dem das Amt,
das die Versöhnung predigt stammt.
Du machst durch Deiner Lehrer Mund
Noch jetzt Dein Heil den Menschen kund.“
Das Kruzifix aus der Werkstatt oder Umgebung Gregor Erharts von 1520 kam im Jahr 1808 nach Öllingen.
Um 1750 erhielt die Kirche eine Orgel, von der sich neben dem Prospekt ein Teil des Pfeifenwerkes erhalten hat.
Die Gebrüder Link erweiterten sie und gaben ihr ihre heutige Gestalt. Von der Westempore aus, an deren Brüstung Jesus und seine Apostel in schönen Gemälden prangen, begleitet sie den immer noch kräftigen Gesang der Öllinger Gemeinde zu freudigen, wie auch traurigen Anlässen.
Vier Glocken begleiten die Wege der Öllinger Bürger vom Anbruch des Tages bis zur Nacht.
1.) Leitgedanke: Unser Tageslauf wird mit Gebet gestaltet.
Mit dem Geläut der „Vaterunserglocke“ wird um 6.00 Uhr
zum Morgengebet, um 12.00 Uhr zum Mittagsgebet und
um 18.30 bzw. 19.30 Uhr zum Abendgebet eingeladen.
2.) Leitgedanke: Die Kreuz- bzw. Schiedglocke erinnert täglich an die Ereignisse an Jesu Sterbetag.
So ertönt täglich um 15.00 Uhr zur Todesstunde Jesu die Kreuzglocke. Freitags wird mit zwei Glocken geläutet.
Am Sonntag, dem Auferstehungstag, muss diese Glocke schweigen. Jesus hat den Tod bezwungen.
3.) Leitgedanke: Bei den verschiedenen Gottesdiensten neben dem Sonntagmorgengottesdienst, also zum Beispiel bei Hochzeit und Beerdigung nutzen wir die Variationsmöglichkeiten, die wir mit 4 Glocken haben.
So wird bei Hochzeiten mit 3 Glocken in Dur geläutet und bei Beerdigungen in moll.